Turmfalke – Greifvogel
Brutbiologie | |
Art | Turmfalke |
Ordnung | Falkenartige (Falconiformes) |
Unterordnung | --- |
Familie | Falkenartige (Falconidae) |
Gattung | Falken (Falco) |
Brutort | an Waldrändern, im Siedlungsbereich und in offenen und halboffenen Landschafften |
Bruttyp | Baum- und Felsenbrüter, in den Städten ist der turmfalke auch oft ein Gebäudebrüter, hauptsächlich in still gelegten Gebäuden (Nistkasten - Turmfalkenkasten) |
Lage des Nestes | der Turmfalke nimmt oft Krähen- oder Elsternnester zur Brut, aber auch Halbhöhlen und mehr oder weniger geschlossene Nistkästen werden angenommen |
Paarbeziehung | monogame Saisonehe |
Nestbau | --- |
Brut | Das Brutgeschäft wird ausschließlich vom Weibchen durchgeführt |
Legebeginn | Ende März bis Mitte Mai, vorwiegend aber bis Mitte April |
Brutdauer | 27 - 32 Tage |
Bruthäufigkeit | 1 Jahresbruten |
Gelegegröße | 4 - 6 Eier |
Nestlingsdauer | 27 - 32 Tage |
Fütterung der Jungvögel | Die Fütterung wird hauptsächlich durch das Männchen durchgeführt, die Bettelflugphase dauert aber noch mindestens 4 Wochen nach dem verlassen des Nestes |
Futtertyp | großteils Insekten, Mäuse und Kleinvögel |
Phänologie | |
Zugverhalten | Mittel -und Kurzstreckenzieher - er überwintert im Brutgebiet |
Ankunft im Brutgebiet | März/April |
Gesang | - |
Aktivitätszeit | tagaktiv, allerdings jagt der Turmfalke auch bis in die späte Dämmerung hinein |
Brutgebiete/Besiedelungsgebiete
Der Turmfalke ist eher im Flachland seines riesigen Verbreitungsgebietes anzutreffen. Wenn man sich die Karte ansieht, dann ist sein Verbreitungsgebiet ein charakteristisches Beispiel für eine „altweltliche“ Verbreitung in Europ, Afrika und Asien, da besiedelt er fast alle Klimazonen, angefangen von der äthiopischen, der orientalischen und der paläarktischen Region. Es gibt viele Autoren die den Turmfalken sehr treffend beschreiben und die auch über die Vielzahl der Unterarten und deren Anzahl schreiben, wobei die Anzahl der vorkommenden Exemplare etwas schwanken. Das tut dem eleganten Flieger aber keinen Abbruch. Er ist einer der verbreitesten Jäger der Luft!
Inhaltsverzeichnis
Turmfalke – Stimme/Gesang
Die Rufe des Turmfalkens lassen sich in ein paar wenige Grundmuster unterteilen. Die Unterschiede liegen in Tonhöhe, Frequenz und Lautsärke. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen variieren dabei unter anderem den Bettelruf der Jungvögel, (der Bettelruf wird unter anderem auch als „Lahnen“ bezeichnet). Besonders von Weibchen ist das Lahnen während der Balz zu hören oder wenn sie ihre Männchen während der Brutzeit um Futter anbetteln. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass sich bei Weibchen 11 und bei Männchen über 9 unterschiedliche Lautäußerungen unterscheiden lassen.
Turmfalke – Aussehen:
Der Turmfalke ist ein typischer Falke in seiner Körperform. Er ist in der Gruppe der Falken vergleichsweise mittelgroß und hat lange Flügel und einen langen Schwanz. Seine Flügelbasis ist schmal und seine gespreizten Flügelspitzen haben stumpfe Enden. Bei den bei uns heimischen Turmfalken erreichen die Männchen durchschnittlich eine Körperlänge von 34,5 cm und Weibchen von 36 cm.
Normal ernährte Männchen wiegen im Schnitt etwa 200 Gramm, Weibchen sind durchschnittlich etwa 20 – 60 Gramm schwerer.
Der Turmfalke jagt über dem freien Feld, wobei er oft im Rüttelflug (immer gegen den Wind gerichtet) in der Luft stehend, wo er nach Beute sucht.
Das Männchen hat einen grauen Kopf mit schwarzen Bartstreifen, der Rücken ist rostrot. Der Schwanz ist grau, mit schwarzer, weiß gesäumten Endbinde. Die Flügelspannweite der Männchens beträgt im Durchschnitt 75 cm.
Das Weibchen hat einen bräunlichen Kopf und Schwanz (der sogenannte Stoß). Die Flügelspannweite bei größeren Weibchen beträgt 76 cm.
Die Wachshaut und die Augenringe, sind bei ausgewachsenen Vögeln gelb, bei Jungvögeln ist diese hellblau bis grüngelblich.
Turmfalke – Verhalten:
Auf der Jagt nach Mäusen stehen Turmfalken häufig flügelschlagend mit gespreiztem Stoß in der Luft, das sogenannte bekannte „Rütteln“.
Turmfalke – Vorkommen:
Den Turmfalken findet man über freien Flächen mit keiner oder wenig Vegetation, wie Feldern, Weiden, Brachland in Stadt und Land.
Beim Rüttelflug braucht der Turmfalke unglaublich viel Energie, weil der Auftrieb des Fahrtwindes wegfällt, der wiederum muss durch das ständige Flügelschlagen dem „Rütteln“, ausgeglichen werden.
Da Gegenwind energiesparend wirkt, stellt sich der Turmfalke immer gegen den Wind, beim Rütteln. Eine wesentlich energiesparendere Art des Jagens wäre das Ansitzen auf Beute, da aber die Ausbeute auf den freien Wiesen und Feldern erfolgreicher ist, so sieht man den Turmfalken auch wesentlich öfter im Rüttelflug über diesen, als beim Ansitzen.
Turmfalke – Gelege und Brut:
Brutplatz
In den Städten nistet der Turmfalke gerne an hohen Türmen, Hochspannungsmasten oder Nischen am Kirchtürmen mit dementsprechenden Nischen die Platz zum Brüten bietet.
Im Gebirge, wird in den Spalten an Fels- oder Steinbrüchen oder in kleine Höhlen gebrütet. Überall dort wo alte Krähen- oder Elsternnester an Waldrändern, in Feldgehölzen zur Verfügung stehen, werden diese von den Turmfalken als Brutplatz angenommen. Richtig gebaute (halboffenen) Nistkästen , die an hohen Gebäuden oder Brückenpfeilern angebracht werden, diese werden gerne angenommen.
Brutzeit und Brutdauer
Die Geschlechtsreife des Turmfalken tritt bereits nach einem Jahr ein. Zwischen Spätwinter oder Frühjahr besetzen sie das Brutrevier, das auch häufig schon als Winterrevier genutzt wird. Die Paarbeziehung der Turmfalken dauert meist ein Leben lang an.
Ein durchschnittliches Gelege besteht aus 4 bis 6 Eiern. Die ockergelblich bis braunen Eier sind meist stark gefleckt und zwischen 3,4 und 4,4 cm lang.
Bei uns in Mitteleuropa brüten die Turmfalken gewöhnlich Mitte März.
Die Brutzeit beträgt im Regelfall 27 bis 32 Tage. Für das Brutgeschäft ist ausschließlich das Weibchen zuständig.
Nach dem Schlupf der Küken, werden diese gut 4 Wochen lang gefüttert. Nachdem diese das Nest verlassen haben, werden sie noch weitere 4 Wochen von den Elterntieren begleitet und gefüttert. Nach der Zeit verlassen sie ihren Geburtsort und suchen sich ein eigenes Revier.
Turmfalke – Nest mit Brut:
Geeignete Brutplätze in Gebäuden oder künstliche Nisthöhlen (wie hier im Bild) werden gerne angenommen. Für die Nistkästen werde ich dir noch einen geeigneten Bauplan zum selber bauen unter „Nistkasten“ rein stellen.
Sobald sich das Weibchen für eine Bruthöhle entschieden hat, beginnt es diese zu reinigen und das eventuell von Staren oder Eichhörnchen eingetragene Nistmaterial zu entfernen.
Turmfalke – Jungvögel:
Auf dem Bilde siehst du das weiche weißgraue Dunenkleid eines sehr jungen Turmfalkens. Das Dunengefieder verliert der Turmfalke im Laufe der ersten Wochen seines Lebens.
Die Färbung variiert je nach Alter der Vogels.
Turmfalke – Nahrung:
Der Turmfalke steht im „Rüttelflug“ in der Luft und beobachtet alles was sich unter ihm am Boden tut. Der Turmfalke ist ein sogenannter Griffhalter (Beutegreifer), der seine Beute mit den Fängen packt und durch einen Biss in den Nacken tötet.
Im Unterschied zum Menschen, sieht der Turmfalke Teile des ultravioletten Lichtspektrums, damit verbunden ist, dass er Kot- und Urinspuren von Mäusen aus der Luft erkennt. Frisch abgesetzter Mäuse-Urin leuchtet besonders hell. Somit können die Turmfalken aus der Luft gut erkennen, wo sich die Mäuse aufhalten, wenn sie Urinspuren hinterlassen haben.
Beim Rüttelflug braucht der Turmfalke unglaublich viel Energie, weil der Auftrieb des Fahrtwindes wegfällt, der wiederum muss durch das ständige Flügelschlagen das „Rütteln“, ausgeglichen werden.
Da Gegenwind energiesparend wirkt, stellt sich der Turmfalke immer gegen den Wind, beim Rütteln. Eine wesentlich energiesparendere Art des Jagens wäre das Ansitzen auf Beute, da aber die Ausbeute auf den freien Wiesen und Feldern erfolgreicher ist, so sieht man den Turmfalken auch wesentlich öfter im Rüttelflug als beim Ansitzen.
Nahrungsbedarf: Ein frei fliegender Turmfalke benötigt täglich etwa 25 % seines Körpergewichts als Nahrungsmenge.
Turmfalke – Fütterung:
Turmfalke – Galerie
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