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Elster

Elster-Titel

 

Brutbiologie
ArtElster
OrdnungSperlingsvögel (Passeriformes)
UnterordnungSingvögel (Passeri)
FamilieRabenvögel (Corvidae)
GattungEchte Elstern (Pica)
BrutortBaum und Baumkronen
BruttypFreibrüter
Lage des Nestesin Bäumen und dornigen Sträuchern. Wenn Nester in dornigen Hecken in einer Höhe von 3 - 4 Metern. In Bäumen, da in den obersten Zweigen in einer Höhe von 12 bis 30 Metern.
PaarbeziehungDie Elster lebt in einer lebenslangen Monogamen Beziehung.
NestbauBeide Vögel beteiligen sich etwa in gleicher Weise am Bau des Nestes. Die Gesamtzeit für den Nestbau beträgt im Schnitt 40 Tage.
BrutEs wird ausschließlich vom Weibchen gebrütet, während das Männchen das Revier verteidigt und den Großteil der Versorgung des Weibchens übernimmt
LegebeginnAnfang April, meist erst nach dem die Bäume belaubt sind
Brutdauer20 Tage
Bruthäufigkeit1 Jahresbrut
Gelegegröße4 - 8 Eier
Nestlingsdauer28 Tage
Fütterung der JungvögelVon Beginn, bis zum 12 Tag werden die Jungen vom Weibchen gehudert, in der Zeit füttert das Männchen mit aus dem Kropf gewürgter Nahrung. Im Anschluss werden die Jungen durch das Männchen und das Weibchen durchgeführt
FuttertypVögeln (Nestlinge) - die Elster ist ein berühmt berüchtigter Nesträuber, kleine Säugetiere, Insekten, Würmer, Eier, Käfer, Früchte, Sämereien, Abfall, tierische Verkehrsopfer
Phänologie
ZugverhaltenIn Österreich, Deutschland Standvogel. In den Skandinavischen Ländern Kurzstreckenzieher
Ankunft im Brutgebiet---
GesangDer Aktivitätsbeginn der Elster liegt in der Regel eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang
AktivitätszeitTagaktiv

 

Brutgebiete/Verbreitungsgebiet

Elster Brutgebiete
Von PicaPica.gif — Verbreitungsgebiete. Jede Farbe repräsentiert eine Unterart der Elster.

Elster – Stimme/Gesang

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Elster – Kleiner Exkurs in die Mythologie:

In der germanschen Mythologie war die Elster sowohl Götterbote als auch der Vogel der Todesgöttin Hel. So bekam die Elster bei uns den Ruf des Unheilbotens.

Im Mittelalter war sie als Hexentier und Galgenvogel unbeliebt – aus der Zeit stammt auch noch der Ausdruck von der „diebischen“ Elster.

Ganz im Gegensatz dazu gilt die Elster im asiatischen Raum traditionell als Glücksbringer.

Bei den Indianern ist die Elster ein Geistwesen, das mit den Menschen befreundet ist.

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Elster – Aussehen:

meine Elster - Freiflugelster-adult-350

Die Elster ist ungefähr 40 – 45 cm groß und hat eine Flügelspannweite von ca. 90 cm. Wenn man sie aus der Entfernung beobachtet, dann könnte man meinen, dass sie nur schwarz, weiß gefiedert ist, mit einem sehr langen schwarzen Schwanz. Betrachtet man aber die Elster aus der Nähe, dann sieht man wie wunderschön das Federkleid in der Sonne schimmert. Die Flügel- und Schwanzfedern changieren in grün und blau. Die Schulter, der Bauch und die Flanken sind weiß, so auch die Flügelendspitzen die auch weiß sind (Handschwingen).

Bei der Befiederung gibt es so gut wie keinen Unterschied zwischen dem männlichen und weiblichen Vogel. Die Männchen sind etwas schwerer als die Weibchen. Im Mittel wiegt das Männchen ca. 233 gr. und das Weibchen etwa 203 gr. Die Augen sind dunkel und werden jeder Zeit mit der Nickhaut geschützt. Der Schnabel ist wie bei allen Rabenvögel sehr kräftig ausgeprägt und schwarz. Auch die Beine sind schwarz.

 

 

 

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Elster – Verhalten:

Die Elster ist ein sehr scheuer und wachsamer Vogel. Mit ihrem Warnruf, warnen sie häufig vor Greifvögeln, Katzen und anderen Feinden. An Futterplätzen findet man die Elster nur dann, wenn sie sich ungestört fühlt. Vergleicht man den Gang von Elster und Eichelhäher so wirst du feststellen, dass sich der Eichelhäher am Boden hüpfend fortbewegt und die Elster sich mit einen eher wackelnden Gang am Boden bewegt. Die Elster könnte man als eher geselligen Vogel bezeichnen, sie sind meist paarweise unterwegs, oder in kleineren Trupps.

Ihr Nest besteht aus Reisig und wird meist überdacht gebaut.

Trotz der Schönheit der Elster ist sie bei den meisten Natur- und Vogelfreunden unbeliebt. Dazu hat teilweise die eher hässliche Stimme geführt, aber hauptsächlich die Tatsache, dass die „diebische“ Elster gelegentlich Vogelnester ausräumt.

Wenn du allerdings einmal die Gelegenheit hast eine aus dem Nest gefallene Elster handzahm aufzuziehen, dann wirst du sehen wie intelligent und lebhaft eine Elster sein kann, sie sind permanent zu Blödsinn aufgelegt und sind spielerisch einfach unschlagbar. Das Gehirn der Elster zählt zu den höchstentwickelten unter den Singvögeln. Du wirst auf einmal die „Elster“ aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen – so im Detail kann ich sie hier gar nicht beschreiben, dass muss man erleben und selber fühlen, dann weißt du was ich damit meine.

Ganz einfach – sie ist eine Bereicherung!

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Elster – Vorkommen:

Der Lebensraum der Elster ist das Kulturland mit Büschen und Bäumen. Heute findet man sie sehr häufig an den  Stadträndern und Parklandschaften. Sie meidet enge Täler.

Früher war der Hauptfeind der Elster der Habicht, das hat sich mittlerweile geändert – Hauptfeind ist der MENSCH!

elster-nest

Leider zerschießen die Jäger die Nester, bzw. die Gelege der Elstern sehr oft von unten mit schwerem Schrot. Bedauerlicher weise greift hier der Mensch wieder einmal in die Natur ein. Nur müsste man sich einmal fragen warum ist die Population der Elstern so in die Höhe geschossen?!

Würden Uhus, Habichte und Mäusebussarde nicht fälschlicher weise bejagt worden sein, so würde sich das Gleichgewicht auf natürliche Art regeln. Alleine der Bestand des Habichts wurde durch das bejagen um 80% reduziert.

Nicht umsonst hieß es früher in der Jägerschaft „Schnabel krumm – Finger krumm“ – Gott sei dank hat sich dieses Verhalten etwas gebessert.

Traditionell wird die Elster in Europa bejagt, da sie Schäden an Nutztieren oder Populationen von kleinen Singvögeln und Niederwild verursachen soll. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen wurde bisher jedoch ein solcher Einfluss nicht festgestellt, so dass die Bejagung ohne sachliche Grundlage erfolgt.Diese Bejagung ist für mich nicht nachvollziehbar und absolut sinn- und hirnlos!

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Elster – Gelege:

Elster Gelege
Von Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer

Der Legebeginn richtet sich immer ein bisschen nach der Belaubung der Bäume, denn wenn das Nest noch ungeschützt ist und von den Fressfeinden leicht ausmachbar ist, dann passiert es häufig, dass das Erstgelege geplündert wird. Das heißt der Legebeginn schwankt meist ab Anfang bis Mitte April.

Das Gelege wird vom Weibchen bebrütet und besteht meist aus 4 – 8 Eiern. Die Eier sind circa 33 bis 34 mm lang und circa 23 bis 24 mm breit. Das Gewicht eines Eies beträgt 8 -12 Gramm.Die Brutdauer beträgt in der Regel 20 Tage.

Die Aufgabe für das Männchen während der Bruteit ist es, das Nest gegen Fressfeinde zu verteidigen. Wird das Nest dennoch geplündert und das Erstgelege geht verloren, gibt es fast immer ein Nachgelge, wobei dieses meist weniger Eier hat als das Erste.

Die Jungtiere sind nach dem Schlüpfen nackt und blind. Nach 4 bis 8 Tagen beginnen die Jungvögel zu sehen. Das Weibchen behudert die Jungen 11 bis 12 Tage. Gefüttert werden die Jungen in der Zeit aus dem Kropf des Männchens mit gewürgter Nahrung.

Nach ca. 24 bis 30 Tagen verlassen die Jungen erstmals das Nest. Die Jungvögel werden von den Eltern noch immer im Nest gefüttert. Mit 45 Tagen beginnen die Jungen selbst Nahrung am Boden zu suchen. Die Abhängigkeit von den Altvögeln dauert noch ca. 6 bis 8 Wochen bis sie selbst beginnen Ausflüge zu machen.

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Elster – Nest – Gelege und  Nestlinge:

Elster - GelegeElstern Nestlinge

Elster Junges - aus dem Nest gefallen
Von Dumi — Aus dem Nest gefallene Elster

Das Nest wird vom Männchen und Weibchen gemeinsam gebaut.Das Nest wird aus trockenen, sperrigen nach außen abstehenden Zweigen kugelförmig gebaut. Die Basis der Nesmulde bauen die Elstern aus feiner Erde und kleinem, feinem Reisig. Wenn auch das Gesamtbauwerk einen Durchmesser bis zu 75 cm einnehmen kann, so ist die Nistmulde mit ihren 13,5 cm eher klein. Die Tiefe beträgt meist 10 cm. Erfahrene Elsternpaare bauen einen haubenartigens Dach, damit das Nest von oben nicht eingesehen werden kann. Das Dach dient ausschließlich zum Schutz des Geleges gegen Nesträuber wie Krähen oder Greifvögel.

Da der Nestbau eine aufwendige Angelegenheit ist und die Bauzeit durchschnittlich 40 Tage in Anspruch nimmt, wird er wie schon erwähnt, von beiden Teilen des Paares in gleicher Weise durchgeführt.

Auffallend ist bei den jungen Elstern der leuchtend rote Rachen, wie du hier bei dem aus dem Nest gefallenen Jungvogel siehst.

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Elster – Jungvögel:

Elster JungvogelEslter Jungvogel 02Diese Jungvögel aus Handaufzucht, sind aus dem Nest gefallen und waren noch nicht befiedert. Mit dementsprechender Erfahrung und richtigem Futter entwickeln sich die Jungvögel prächtig und können wieder in die Natur entlassen werden.

Bei Handaufzuchten dauert es meist etwas länger mit dem Auswildern, als wenn die Vögel von den Elterntieren großgezogen werden. Versteht sich aber fast von selbst – man kann ihnen zwar das Fliegen nicht beibringen 😉 – aber bei anderen Dingen da kann man helfen.

 

 

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Elster – Nahrung:

Elstern sind Allesfresser. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus „schädlichen“ Insekten sowie deren Larven, Würmern, Spinnen und Schnecken. Aber auch kleine Wirbeltiere gehören bis zu der Größe einer Feldmaus dazu, beispielsweise Amphibien, Echsen, Kleinsäuger, Nestlinge und Eier, sowie kleinere Vögel sind auch Bestandteil ihres Speiseplanes. Außerdem frisst sie das ganze Jahr über Aas.

Elstern fliegen ganz bewusst Straßenzüge ab um nach verunfallten Tieren zu suchen. Da entfernen sie sogar den Tierkadaver rasch und kostenlos, von den in großer Zahl zum Opfer gefallenen Tieren.

Im Herbst/Frühling wird der Ernährungsplan etwas umgestellt auf Früchte, Sämereien und Pilze. Unverdauliches wird in Form von Speiballen ausgeschieden. Es wurde auch schon beobachtet, dass Krähen und Elstern Parasiten von Schafen oder Rindern picken.

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Elster – Fütterung:

Du findest relativ leicht geeignete Futtermittel für die Elster – wie allgemein für alle Rabenvögel. Geeignet sind Bruchmeis, Nüsse (mit und ohne Schale), Fettfutter – die Elstern bedienen sich sehr häufig an den ausgelegten Meisenknödeln, dann Trockenfutter für kleinere Hunde oder Katzen, Beoperlen und Obst (beispielsweise Äpfel).

Beoperlen sind nicht nur ein ideales Aufzuchtfutter für Elster. Es ist auch ein Komplettfutter für ausgewachsene Tiere!

Futter - Beo Perlen

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Elster – Galerie

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2 Kommentar

  1. Knittel Ferdinand

    Die Elster ist ein schöner und intelligenter Vogel. Sie sieht sehr gut, vor allem Bewegungen.
    Im Umkreis von 200-500 m um ihren Horst kommt keine Singvogelbrut auf. Die Elster raubt die Eier und Jubgvögel von allen. Das muß man hinnehmen, wenn man ein Elster-Paar beifüttert.
    Leider ist es mit dem Mäusefressen lediglich eine sekundäre Sache. Hier räumt sie in Folge von Katzen auf, die Mäuse meistens fangen aber dann nicht fressen und irgendwo liegen lassen (schlechtestenfalls unterm Schrank im Haus.
    Ich habe ein Elsternpaar vertrieben das auf meiner Eiche im Garten einen Horst gebaut hat. Es hat eine Gießkanne gereicht der ich auf einen Stecken gestülpt und ein eine Sonnenbrille aufgepflanzt habe, so dass es wie ein ein Gesicht aussah, das den Horst beobachtete.
    Nun nistet die Elster wo anders und ich kann wieder Blaukelchen, Rotschwänzchen, Rotkehlchen, Kleiber und andere sehen.

  2. Liebe Freunde,

    in diesem Jahr hatten wir das Glück einen Elsternestling zu „adoptieren“. Pica pica hat uns seit dem 19.6. das Leben verschönert und uns begleitet. Zu Beginn wohnte sie mit im Haus, aß mit uns gemeinsam. Bis sie flügge wurde und sich für die Unordnung drinnen zuständig fühlte. Da es ein Supersommer war, verbrachten wir ihn fast immer draußen. Mit Pica pica. Sie schlief inzwischen im leeren Hühnerstall, begleitete uns tagsüber im Gemüsegarten, Käferchen etc. haschend und fressend. Eine alte Waschschüssel nahm sie als Badewanne an. Sie nahm an unserem Leben teil, wie nie zuvor jemand. Dabei war sie lieb, frech, diebisch, verfressen, wahlerisch, zärtlich… Bisweilen kam sie bis in die Küche an den Herd, stahl Salat oder Früchte aus der Schüssel, beteiligte sich rege an der Weinlese. Interessant, wo sie ihre Schätze versteckte und wieder hervorholte. Nach und nach dehnte sie ihre Ausflüge aus, kam aber zum schlafen noch in den Stall, dann nicht mehr. Eines Tages besuchte sie uns auf der Terrasse und etwas weiter weg war eine weitere Elster. Picasa Besuche wurden seltener. Wir legten Futter an ihr bekannte und nur für sie erreichbaren Stellen aus. Eine kurze Zeit kam sie dorthin, um zu frühstücken. Vorgestern nun kam sie in Begleitung einer anderen Elster. Sie blieben nur kurz, das Frühstück blieb liegen. Ringsum ist weder eine Elster zu sehen, noch zu horen. Wir wissen, daß Elstern im Herbst erwachsen werden, auch dass sie sich in Gruppen zusammenfinden.
    Nun meine Frage: vergessen junge Elstern ihre Eltern, ihren Kindheitsort, wenn
    sie erwachsen geworden sind? Besteht die Möglichkeit, daß „unsere“ Pica pica wiederkommt, uns besucht?
    Im nächsten Frühjahr vielleicht?
    Hat jemand so etwas schon erlebt?
    Viele neugierige und erwartungsvolle Grüße

    von

    LuzieA

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