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Warum heimische Vögel füttern?
Das füttern unserer frei fliegenden heimischen Vögel hat viele Jahre Tradition. Da die Körpertemperatur der Vögel bei ca. 40°C liegt, also höher als die des Menschen, um diese Temperatur konstant zu halten, muss dieser Energiebdarf durch Vogelfutter zugeführt, bzw. abgedeckt werden. Unsere Vögel sind wahre Energiesparer, denn jeder zusätzliche Flügelschlag verbrennt Energie und muss nach der Verbrennung wieder zugeführt werden. Je kälter die Temperaturen sind desto Energiereicher muss das Vogelfutter sein – daher gibt es auch so viele unterschiedliche Sorten an Vogelfutter.
Wann und wie lange Vögel füttern?
Bei dem Thema gehen die Meinungen stark auseinander. Einige Naturschutzorganisationen sind der Meinung Vögel füttern sollte man nur bei Eisregen, bei Dauerfrost oder bei geschlossener Schneedecke, da scheinbar nur bei diesen Wetterbedingungen unsere Vögel Schwierigkeiten haben genug Futter zu finden. Vielmehr gibt es auch viele Argumente für eine Ganzjahresfütterung. Dieses FÜR und WIDER hab ich hier ein bisschen erläutert und zusammengestellt. Entscheiden muss das dann jeder für sich ob wir unsere heimischen Vögel das ganze Jahr bei der Futtersuche unterstützen oder nicht.
Wir für unseren Teil füttern das ganze Jahr unsere Vögel durch, wenn sie nur in der kalten Jahreszeit unsere heimischen Vögel füttern möchten, dann sollte rechtzeitig mit der Fütterung begonnen werden, damit die Vögel auch rechtzeitig die sichere Nahrungsquelle finden. Auch ein Vogel ist ein Gewohnheitstier und ist auf den Futterplatz konditioniert – verlässt sich quasi darauf an dem Platz auch immer Futter zu finden um den erhöhten Energiebedarf zu decken.
Bitte nicht zu früh mit dem Füttern aufhören, denn besonders im Frühjahr fehlen den heimischen Vögeln noch das natürliche Futter, da die natürlichen Sämereien vollkommen aufgebraucht sind und die neuen jungen Sämereien noch nicht zur Verfügung stehen. Genau so verhält es sich bei den Insekten, die bei kühlem Wetter als Nahrung für die Vögel nicht zur Verfügung stehen. Umgekehrt ist es so dass die Vögel im Frühjahr sehr viel Energie brauchen, denn der Nestbau steht an und die Aufzucht der Brut verlangt unseren Biepmätzern einiges an Energie ab. Daher für alle die nur im Winter füttern – unbedingt bis Ende April oder besser bis in den Mai hinein fütter.
Was beinhaltet eine gute Futterstelle?
Futterstellen sollten gut ausgewählt werden und dabei sind einige Dinge zu beachten:
Hygiene/Wetterschutz
Extrem wichtig und vielfach unterschätzt ist die Hygiene am Futterplatz!
Beim Kauf oder Bau eines Futterhauses sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass, die Vögel nicht ins Futter steigen können und dies dann mit dem eigenen Kot verunreinigen können, denn mit dem Kot können viele Krankheiterreger übertragen werden. Über Reinigung und Desinfektion von Futterstellen und Nithöhlen sprech wir noch gesondert.
Weiters ist es wichtig das Futter vor Nässe zu schützen, damit es keine Schimmelbildung gibt – also immer darauf achten, dass das Dach auf allen Seiten weit genug über die Futterstelle geht, damit kein Regen die Sämereien durchnässt.
Sicherheit
Beim Aufstellen des Futterhauses stelle Dir einfach vor, Du sitzt im Futterhaus drinnen und siehst dir die Umgebung einmal rund herum 360° an. Der Platz soll so gewählt sein, dass Du die gesamt Umgebung gut im Blick hast und in unmittelbarer Nähe Deckung vor Feinden gegeben ist (Nadelgehölz, dichte Tujenhecke usw.) Denn unsere heimischen Vögel sind nicht nur Gefahren vom Boden ausgesetzt, sondern auch von oben durch Greifvögel. Achtung bei Büschen mit den Katzen, die sollten sich so nicht darunter verstecken können, denn es gibt viele Vogelarten die Futter vom Boden aufnehmen, wie beispielsweise Amseln, Buchfink, Sperling, Dohle, Rabenkrähe usw.
Welches Vogelfutter?
Beim füttern unserer Vögel ist es wichtig zu wissen welches Futter die einzelnen Vogelarten bevorzugen. Vogelfutter können wir selbst zusammenstellen und mischen, oder angebotenes qualitativ hochwertiges Futter online kaufen. Wir werde Euch alles im Detail zeigen, wie man sein eigenes Vogelfutter anmischt, wo es Quellen für Einzelkomponenten gibt oder wo es fertiges Futter im Internet direkt zu bestellen gibt und natürlich welche Vögel welche Vorlieben für besondere Sämereien oder andere Nährstoffe haben.
Die Vogelarten kann man in drei Gruppen einteilen.
Körnerfresser
Zu den Körnerfressern (auch Sammenfresser) gehören:
- Buchfink
- Gimpel/Dompfaff
- Grünfink
- Sperling/Spatz
- Stiglitz
Sie haben einen kräftigen kurzen Schnabel, mit dem sie z.B. Getreide- und Wildkörnersamen mit Schale aufbeißen können.
Am Futterplatz werden für diese Vogelarten, Getreidekörner, Sonnenblumenkerne, Hirse, Wild-, Mohn- und Hanfsamen ausgelegt.
Weichfutterfresser
Zu den Weichfutterfressern gehören u.a.:
- Amseln
- Rotkehlchen
- Star
- Wacholderdrossel
- Zaunkönig
Diese Vögel haben spitze, eher zierliche Schnäbel. Als Futter bevorzugen diese Vögel im Frühjahr und Sommer Weichtiere wie Raupen und Larven, Früchte und Beeren.
Diese Art der Vögel bevorzugen in Fett getränkte Haferflocken und/oder Weizenkleie. Bei den Früchten und Beeren werden hauptsächlich Rosinen und getrocknete Beeren aller Art genommen. Äpfel und Birnen sollten im Ganzen angeboten werden, weil dabei die Vögel aus dem gesamten Obststück kleine Happer herauspicken müssen und es ist nicht die Gefahr, dass große Brocken verschluckt werden und als Eisklumpen im Magen der Vögel liegen bleiben. Daher bitte Obst auf keinem Fall kleingeschnitten anbieten, weil kleingeschnittenes Obst unverhältnismäßig schneller friert als ganzes Obst.
Wer es einfacher haben möchte, der greift auf fertige Weichfuttermischungen im Handel zurück, somit kommen unsere Weichfutterfresser keinesfalls zu kurz.
Gemischtfresser
Zu den Gemischtfressern gehören
- Blaumeise
- Kohlmeise
- Tannenmeise
- Kleiber
- Specht
- Zeisig
Wie der Name schon sagt – Gemischtfresser, dieser Typ von Vögel stellt sich im Winter auf Sämereien und Kerne um, während der warmen Jahreszeit sind das die Vögel, die in den Bäumen und Sträuchern die Blätter kopfüber umdrehen und nach Käfer und Larven suchen.
Ein ideales Futtermittel für diesen Type von Vögel ist vorzugsweise der Maisenknödel, weiters gehackte Erdnüsse, schalenlose Sonnenblumenkerne, Bucheckern und weiters jede art von Nüssen, wenn sie aufgehackt sind (Wahlnüsse, Haselnüsse)
Ich habe schon mehrfach gelesen, dass gerade Meisen während der Brutzeit keine Körner bzw. Sonnenblumenkerne haben dürfen, damit sie nicht an ihre Jungen verfüttert werden, da sie daran sterben können.Die Meisenknödel enthalten aber Sonnenblumenkerne. Wie machen Sie es in dieser Zeit(April- Juni)?