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Wie mache ich das Leben für unsere Vögel lebenswert?

Meise im Flug-pi

Bevor du dir überlegst wo du den einen oder anderen Nistkasten aufhängst, solltest du dir Gedanken über die Umgebung deiner Vögel machen. Fühlen sich die Vögel in deinem Garten wirklich wohl – stimmen die Rahmenbedingungen für eine mögliche Brut, sind Feinde in der unmittelbaren Umgebung?

Das sind alles Fragen die du dir im Vorfeld stellen solltest damit es nachher keine Enttäuschungen gibt.

Es ist schon in Ordnung, wenn man einen gepflegten Garten hat, wenn der Rasen regelmäßig gemäht ist und wenn alles sauber aussieht, da fühlt sich der Besitzer sicher wohl, aber unsere Vögel? – eher nicht. Es muss einen Teil des Gartens geben der „naturbelassen“ ist.

Nun, was verstehe ich unter naturbelassen – er soll lebenswerten Lebensraum für unsere Vögel bieten und das erreichen wir wie?

  • Spechtenhöhle-piWenn wir alte Obstbäume, oder Nadelbäume die vielleicht schon morsche sind haben, nicht umschneiden, sondern viel mehr als Nistmöglichkeit für unsere Höhlenbrüter stehen lassen. Jeder Specht freut sich, wenn er eine Höhle in den Stamm meißeln kann. Oder wenn größere Äste ausgebrochen sind, kann das ein idealer Brutplatz für unsere Eulen – egal ob Waldohreule oder Waldkauz – sein.
  • Buchenhecke-piEin dichte, lebender Hecke als Zaun bringt zusätzlich Lebensraum für unsere Vögel, das kann eine Buchenhecke, eine Weißdornhecke oder auch eine Thujenhecke sein. Das bringt Lebensraum für alle Freibrüter, die darin auch den nötigen Schutz finden.
Schleiereule-piScheune-pi

  • Wer Zugang zu einer Scheune, Troadkasten oder einen Heuschober hat, der sollte diese bitte unbedingt wieder öffnen. Das totale verschließen dieser ist eine Unart geworden. Durch seinerzeitige Förderungen wurden diese renoviert und komplett dicht gemacht (auch bei Kirchentürmen ist das passiert) Dadurch wurden aber beispielsweise den Schleiereulen der gesamte Lebensraum genommen – zur Brutzeit gibt es keinen Nistplatz und im Winter keine Nahrung und keinen Schutz gegen Kälte. (Schleiereulen haben keine Möglichkeit sich Fett anzufressen, daher sind sie von einer täglichen Futteraufnahme abhängig). Wer Schleiereulen bei sich einziehen lässt, der wird weniger Problem mit Mäusen haben – Mäuse sind die Hauptnahrung der Schleiereule. Aber auch Dohlen nisten in Gebäudeöffnungen – über dieses Thema wird es noch viel zu schreiben geben ;).Schleiereule-2
  • Eine Efeu-Wand, die überwiegend ganzjährig grün ist und sehr dicht wächst, ist ideal für eine Spatzenkolonie, hier finden die Sperlinge super Bedingungen zum Nestbau vor, oder eine dicht gewachsene Glyzinie die an der Hauswand entlang wächst – auch die ist ideal für ein Amselnest.Efeuwand-Haus
  • Rotkehlchen-ipWenn du den Rotkehlchen oder Zaunkönig etwas Gutes tun möchtest, dann hebst du dir beim Baumschnitt die geschnittenen Äste auf – schichtest sie zu einem Haufen auf, dann etwas Herbstlaub darüber und fertig. Du wirst dich wundern wie gerne die Vögel diese Möglichkeiten zum Nestbau annehmen werden. Das Wichtigste bei einem derartigen Ästegewirr ist, dass dieses dem Jungvogel Schutz und Deckung gegenüber den Feinden, wie Katzen, aber auch Elstern, Dohlen oder Krähen gibt.
  • Schwalbe1-piBäuerliche Betriebe haben schon längst die Fenster in den Kuhställen für die Rauch- und Mehlschwalben wieder geöffnet. Die Rauchschwalben bauen im inneren der Ställe ihre Nester – vorausgesetzt es gibt genug Lehm, den sie zum Nestbau benötigen. Vereinzelt wird auch Lehm in Schalen für die Schwalben zur Verfügung gestellt, der auch gerne angenommen wird. Gibt es keine Möglichkeit, dass man den Vögeln Lehm anbietet, so kann man sie mit fertigen Nisthilfen unterstützen. In den bäuerlichen Betrieben sind die Schwalben immer gerne willkommen, auch aus dem Grund, weil sie die große, lästige Fliegenanzahl erheblich reduzieren.
  • Wer selbst Nisthilfen für Rauch- und Mehlschwalben anfertigen möchte, für den werde ich ein eigenes Kapitel anlegen mit „Nistkasten Schwalben“, in dem werde ich dir Größen, Material, Pläne und Bauanleitung zum Downloaden bereit stellen.

Banner-Schwalben

  • Fledermaus1-piWir haben aber noch weitere hilfsbedürftige „fliegende Gäste“ in unserem Garten – Fledermäuse!  Wer Fledermäuse in seiner Umgebung hat, der darf sich glücklich schätzen! Die Fledermäuse sind ausgesprochen rar geworden, trotzdem sie sehr genügsam sind. Sie leiden aber genau so wie Vögel massiv an Unterschlupfmöglichkeiten. Auch hier kannst du mit einen geeigneten Nistkasten mithelfen die Population wieder wachsen zu lassen.
TIPP:

Heckenschnitt – bitte nicht vor September Hecken schneiden, im September sind auch die letzten Jungvögel flügge und du läufst nicht Gefahr das Brutgeschäft zu stören!

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